Seit September 2023 bietet die Georg-Büchner-Schule Erlensee den Kurs „Maker Space: 3D-Konstruktionen und 3D-Druck“ an. Der Kurs ist Teil des Wahlpflichtprogramms der Jahrgänge 9 & 10, kann aber auch als AG angewählt werden. Jeweils dienstags im 4. Block begrüßt Oberstudienrätin Susanne Muß interessierte Schülerinnen und Schüler im großen IT-Raum der Schule.
Mit Hilfe der Modellierungssoftware „TinkerCAD“ modellieren die Jugendlichen verschiedene 3D- Objekte, die dann mit der Software „Flashprint“ auf den Druck vorbereitet, schließlich ausgedruckt und zuletzt handwerklich nachbearbeitet werden. Für Druck und Nachbearbeitung steht ein extra Fachraum mit insgesamt zehn 3D-Druckern zur Verfügung.
Ging es zu Beginn des Schuljahres noch um die Entwicklung kleiner Objekte, wie z.B. Ringe oder Schlüsselanhänger, wagt sich der Kurs mittlerweile auch an komplexere Gegenstände heran. Im Auftrag einer Firma wurde vor kurzem gar ein ganzer Pokal entwickelt und gedruckt. Momentan befinden sich nützliches Bürozubehör sowie Spielmaterialien, z.B. für „Vier Gewinnt“, in der kurseigenen Produktpipeline. Als Druckmaterial wird sogenanntes „PLA- Filament“ verwendet, eine Art Bio- Kunststoff, der sich hervorragend zum Drucken eignet.
Neben der Aneignung technischen Wissens stehen nicht zuletzt pädagogische Aspekte im Vordergrund. „Der Maker Space bietet viel Raum für Kreativität und eigene Ideen. Die Jugendlichen lernen die Möglichkeiten von „TinkerCAD“ nach und nach kennen, erhalten immer komplexer werdende Zielvorgaben und designen ihre 3D- Objekte dann weitestgehend selbständig, in Einzel- oder Partnerarbeit. Da nicht alles sofort klappt, werden Problemlösekompetenz und Frustrationstoleranz in hohem Maße trainiert“, erklärt Susanne Muß, die im Bereich des 3D- Drucks echte pädagogische Pionierarbeit leistet. Mittlerweile steht Muß sogar in Diensten des Main-Kinzig-Kreises, organisiert Fortbildungen für Lehrkräfte, auch über die GBS hinaus.
Der 3D-Druck ist in Wirtschaft und Gesellschaft klar auf dem Vormarsch. Dass sich Schule für diesen Bereich öffnet, ist folgerichtig. Natürlich sind derartige Projekte auch mit Kosten verbunden, die Wartung und Kalibrierung der Drucker ist recht aufwändig und nicht nur das Drucken selbst erfordert Geduld. Doch trotz mancher Herausforderungen sind sich an der GBS alle einig, dass der eingerichtete „Maker Space“ in erster Linie tolle und vielfältige Chancen eröffnet.