Workshop „Gemeinsam gegen Terror und Krieg“

Seit dem Anschlag durch die Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 ist das Thema Nahostkonflikt auch in Schulen wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Um hierbei wertvolle Aufklärungsarbeit zu leisten, lud die AG „Die GBS ist bunt – Schule ohne Rassismus“ ein Team aus drei Experten zum einwöchigen Workshop in die Aula der Schule ein.

Niko Deeg (Botschafter und Vorsitzender der Jüdisch Chassidischen Kultusgemeinde mit Sitz in Hanau), seine Frau Nicole Alice Deeg (Bürgerverein Soziales Erlensee e.V.) sowie der freischaffende Künstler Matondo hatten gemeinsam ein vierstündiges Programm konzipiert, das sie von montags bis freitags jeweils vormittags und jeweils mit ein bis zwei Klassen der Jahrgänge 9 und 10 durchführten. Unterstützt wurden Sie von der GBS-Technik-Crew, einer Gruppe von Schülern, die sich wie gewohnt zuverlässig um Licht, Ton und Technik kümmerte.

Den ersten Teil des Workshops „Gemeinsam gegen Terror und Krieg – Für Hoffnung und Frieden im Nahost“ moderierte jeweils Niko Deeg, der mit Hilfe persönlicher Anekdoten schnell Zugang zu den anwesenden Schülerinnen und Schülern fand. In seinem Vortrag wurde zudem deutlich, dass sich Menschen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens im Alltag oft näher stünden als man gemeinhin denken würde, ob beim Frisör, im Restaurant oder sogar innerhalb der eigenen Familie. „Niemand will Krieg, aber es gibt Krieg. Das Problem ist die Politik.“, stellte Deeg fest.

Nach dieser Einführung listeten die Schülerinnen und Schüler alle Quellen auf, über die sie sich normalerweise politisch informieren. Nicole Alice Deeg ergänzte die Quellen um unabhängige „Faktencheck“- Internetseiten, wie z.B. correctiv.org.

Als nächstes wurden die jeweils anwesenden Jugendlichen in drei Gruppen aufgeteilt, die sich mit den Rechercheaufträgen „Wo auf der Welt finden gerade Kriege statt?“ (Gruppe 1), „Aus welchen Gründen flüchten Menschen?“ (Gruppe 2) und „In welchen Ländern sterben aktuell Kinder an Unterernährung?“ (Gruppe 3) beschäftigten. Bei der Diskussion über die Gruppenergebnisse wurden weite Bögen gespannt: Was führt zu Krisen und Kriegen? Inwiefern kurbeln Kriege die Wirtschaft an? Welche Minderheiten werden wo verfolgt? Und weiteres mehr.

Nach einer Pause übernahm „Hip Hop- Dozent“ Matondo (allesfuerdiejugend.de) die Moderation. Die Eltern des Musikers stammen aus der Demokratischen Republik Kongo, er selbst ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Wie schon Niko Deeg baute auch Matondo sehr schnell eine Verbindung zu den Schülerinnen und Schülern auf, erzählte von schwierigen Momenten seiner Jugend, von materieller Armut und gesellschaftlichen Spannungen. Seine Botschaft an die Heranwachsenden: „Du bist nicht allein!“

Im weiteren Verlauf reimte Matondo gemeinsam mit den jeweils anwesenden Schülerinnen und Schülern die ersten vier Zeilen eines Rapsongs zur Thematik des Workshops. In Kleingruppen schrieben die Beteiligten den Song zu Ende oder ließen sich sogar gänzlich eigene Texte einfallen.

An allen fünf Workshoptagen arbeiteten die Jugendlichen prima mit und teilten ihre Ängste und Sorgen zum Weltgeschehen bereitwillig miteinander. In der vertrauensvollen Atmosphäre der Veranstaltung wurde klar, dass Hass, Terror und Krieg keine Antworten auf bestehende Konflikte sein dürfen, weder im Nahen Osten noch irgendwo anders auf der Welt.