Schon seit längerer Zeit gab es die Idee zu einem gemütlichen gemeinsamen Elterncafé der drei DaZ- Klassen der Georg-Büchner-Schule Erlensee. In den Räumlichkeiten des schuleigenen sCOOLcafés hat es in diesem Frühjahr endlich geklappt. Ziel der Veranstaltung war es, sich gegenseitig besser kennenzulernen, auszutauschen und zu vernetzen, ganz unabhängig von Nationalität oder religiösem Background. Der Kaffee wurde von den organisierenden DaZ- Lehrkräften Aisha Josofi, David Lanecki, Ewelina Zeddouk, Martina Szettele und Paulina Ott bereitgestellt, viele Eltern brachten zudem Spezialitäten aus ihren Heimatländern zum Treffen mit.
Die Abkürzung „DaZ“ steht für „Deutsch als Zweitsprache“. Die sogenannten DaZ- Klassen besuchen diejenigen Schülerinnen und Schüler, die aus anderen Ländern neu nach Erlensee kommen und noch über keine Deutschkenntnisse verfügen. Um sich Grundbegriffe einprägen zu können, wird im Unterricht zunächst viel mit Bildkarten gearbeitet. „Manche Kinder müssen gar vollständig alphabetisiert werden, da sie die deutschen Buchstaben und Laute noch nicht kennen“, berichtet Ewelina Zeddouk vom Alltag in ihrer Klasse. Nach etwa ein bis eineinhalb Jahren intensiven Bemühens beginnen die „Datzies“, wie die Schülerinnen und Schüler der DaZ-Klassen oft liebevoll genannt werden, mit der Hospitation in geeigneten Regelklassen, nach zwei Jahren erfolgt dann im Normalfall der vollständige Übergang in den Regelunterricht.
Bemerkenswert ist die extrem heterogene Zusammensetzung der DaZ-Klassen. An der GBS lernen derzeit neu zugezogene Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, Polen, Serbien, Griechenland, der Türkei, Moldau, Syrien und Afghanistan. Außer der Nicht- Kenntnis der deutschen Sprache verbindet die neuen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden auf den ersten Blick nicht viel. Umso wichtiger sind gemeinsames Lernen, gemeinsame Erlebnisse und ein positiver Umgang miteinander. Während junge Menschen spielerisch miteinander aufwachsen und die Herkunft im Freundeskreis schon bald keine große Rolle mehr spielt, ist es für Erwachsene oft schwieriger unvoreingenommen aufeinander zuzugehen, neue Denkweisen zu integrieren oder sogar neue Sprachen zu lernen. Die verantwortlichen DaZ-Lehrkräfte, darunter nicht wenige mit eigenem Migrationshintergrund, hoffen diesbezüglich auf einen positiven Effekt der Aktion. “Das Eltern-Café der Daz-Klassen wurde gut von den Eltern der Schülerinnen und Schüler angenommen. Die mitgebrachten süßen Speisen sowie Tee und Kaffee luden zum Austausch zwischen den Eltern, aber auch mit Lehrkräften, ein. Das Café war ein voller Erfolg“, resümierte DAZ- Lehrkraft David Lanecki. Eine Neuauflage im kommenden Schuljahr ist geplant.